Dreissig Jahre sind mittlerweile seit dem Tod des Bildhauers Robert Riehl vergangen. Das einzige in Eisenhuettenstadt aufgestellte Werk des Kuenstlers hat ihn (am urspruenglichen Standort) um 27 Jahre ueberlebt. Dann trafen die Skulptur und jungendliche Unausgeglichenheit, die hierzulande haeufig in dummer Gewalt ihr Ventil findet, aufeinander und entsprechend wurde ueber Nacht eines der massgeblichsten Kunstwerke im oeffentlichen Raum der Stadt Eisenhuettenstadt buchstaeblich vom Sockel gestossen und in Truemmer gelegt. Die Bruchstuecke wurde spaeter wieder so gut es ging zusammengefuegt und zu anderen Vanadalismusopfern im Hof des Staedtischen Museums aufgestellt. Seit 1960 stand der Maurer an seinem Ort in der Rosa-Luxemburg-Strasse, doch eigentlich sollte der Meisterschueler von Gustav Seitz, welcher ihn aus dem Sueddeutschen nach Ostberlin holte, praegender im Stadtbild Stalinstadt wirken. Vier monumentale Figuren fuer die Stadtmagistrale standen im Auftragsbuch des gebuertigen Viernheimers fuer die Produktion in seinem Atelier vor Ort, in welchem er zwischen 1953/54 bis 1955 tatsaechlich wirkte, bis sich die Kulturkommission der Partei gegen seine Kunst entschied und mit dem Totschlagargument "zu formalisitsch" abstrafte. Dass man spaeter doch seine Maurer-Skulptur, allerdings eher abseits, aufstellte, mag fuer ihn nur ein sehr schwacher Trost gewesen sein. Durch einen unverschuldeten Autounfall - ausgerechnet mit einem russischen Militaerfahrzeug - Invalidenrentner geworden, zog sich Riehl von den spaeten 1960er Jahren bis zu seinem Tod 1976 auf das ehemalige Rittergut Scaby (Friedersdorf) zurueck und schuf hauptsaechlich fuer sich selbst. Erst spaet, naemlich im April 2006, gab es im Staedtischen Museum Eisenhuettenstadts eine erste umfaengliche Werkschau zum Schaffen des Kuenstlers. Die Fotografie zeigt den abgeschlagenen Kopf der Skulptur "Der Maurer" im August 2003 am urspruenglichen Standort in der Rosa-Luxemburg-Strasse im I. Wohnkomplex. |
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